Am Sonntag, den 3. Februar, startet die Seaside in der ersten Gruppe mit dem Panama-Kanal-Transit. Mit uns fahren weitere 11 Schiffe der Flotte. Am Tag davor wurden bereits die notwendigen dicken Fender und Leinen verteilt. Unsere Abfahrt wird für 16:00 Uhr angegeben. Es ist so getimet, dass die WARC-Truppe der letzte Transit Southbound des Tages ist, denn der Panama-Kanal wird immer nur als Einbahnstraße befahren. Für den Transit wird jedem Boot ein Lotse zur Seite gestellt. Zu uns an Bord kommt Manuel, ein sympathischer Kerl, der unser Päckchen, wie sich zeigen wird, durchsetzungsstark und professionell dirigiert. Bis kurz vor den Schleusen fahren alle Boote hintereinander am rechten Fahrwasserrand (hier rot betonnt! IALA-System B gilt!) . Kurz vor der Schleuse werden wir aufgefordert uns zu den vorbestimmten Päckchen zusammenzubinden. Seaside als schwerstes Boot erhält die Mittelposition.

So geht es dann in die ersten, alten Schleusenkammern der Gatun-Schleuse. In den alten Schleusen werden die großen Schiffe mit speziellen Lokomotiven fortbewegt, wir nutzen unseren Motor. Manuel hat es wirklich drauf, das 3er Päckchen auszurichten: "Manel, reverse! Jean forward! Torsten reverse! Neutral everybody!" Der erste Transit-Tag endet an einer großen Boje, an der alle Schiffe im Päckchen zusammengebunden liegen müssen. Die Losten gehen von Bord. Am nächsten Tag soll es um 6:30 Uhr weiter gehen!

Am 4. Februar geht es etwas später als geplant weiter. Nach einer klaren Ansage des Teamleiters der Lotsen, wer denn hier nun der Boss sei, geht es wieder wie Enten in Reih und Glied über den Gatun-See. Uns entgegen kommen die letzten großen Schiffe des Northbound-Transits des Tages. Unsere Geschwindigkeit ist so geplant, dass wir an der Tonne 68 nicht zu lange auf ein entgegenkommendes Schiff warten müssen, das LNG geladen hat und das unsere Flotte nicht in der engsten Stelle des Kanals passieren soll. Die letzte Strecke von der San Miguel und Miraflores Schleuse, ist bekannt für ihre Tiervielfalt - und tatsächlich, mit Feldstecher und großem Objektiv ausgesattet, gelingt es Torsten, Krokodile zu entdecken und zu fotografieren,

Miraflores Schleuse: das letzte Hindernis auf dem Weg zum Pazifik. Die Seaside im 3. Päckchen. Bei der Ausfahrt befinden wir uns wieder auf Höhe des Meeresspiegels von Pazifik (und Atlantik). Und dann endlich der erste Blick auf die viel gerühmte "Bridge of the Americas". Und dann der erste Blick auf die Silhouette von Panama. Im Vordergrund das (bunte) Biomuseo, ein Museum zur Naturgeschichte von Panama, entworfen von dem renommierten Architekten Frank Gehry. Die Marina La Playita wird für die nächste Woche unsere Heimat werden.

Die nächsten beiden Tage, 5. und 6. Februar, verbringt Torsten in der Segellast: Das Bugstrahlruder ist ausgefallen und, wie sich zeigt, ist auch die Ankerwinsch außer Funktion. Es ist eine sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Während dessen erkunden Dieter, Jürgen und Ulrike Panama City. Die beeindruckende Kathedrale wurde extra für den Papstbesuch neu herausgeputzt. Im Altstadtviertel findet man einige renovierte Gebäude, aber auch alte Ruinen. Eine Straßenskulptur zeigt panamesische Studenten, die im Jahre 1964 gegen die amerikanische Hoheit über die Panama-Kanal-Zone rebellierten, und versuchten, die Panamesische Nationalflagge auf diesem Hoheitsgebiet aufzustellen. Und dann müssen wir uns natürlich noch für die kommenden Wochen proviantieren. 4 Stunden laufen Torsten und Ulrike systematisch die Gänge eines großen Supermarktes ab, um ja nichts zu vergessen. Die Preise haben europäischen Standard, auch viele für uns bekannte Marken sind zu finden.

Am 8. Februar machen Dieter, Jürgen und Ulrike einen Tagesausflug zur nächstgelegenen Insel Taboga. Endlich einmal im Pazifik baden gehen. Es folgt ein klassischer Strand-Aufenthalt mit Schirm und Liege. In Strandhütten wird heimisch gekocht. Das Essen schmeckt wirklich lecker. Den Abschluss bildet eine frische Ananas, ausgehölt und mit Pina-Colada aufgefüllt.

Unser letzter Abend in Panama-City. Am 11. Februar ist endlich alles repariert und ausgeliefert: Nur unsere Pässe nicht. Die werden uns liebenswerter Weise von der Nica einen Tag später mitgebracht. Wir haben einen Hafenkoller. Dieter und Jürgen wollen endlich einmal die Seaside segelnd erleben. Ziel sind die Las Perlas Inseln, ca. 45 Seemeilen vor der Küste in der Bucht von Panama gelegen.

Ein erster Text

Die Tierwelt ist für uns exotisch anders: Pelikane, Fregattvögel, Mantarochen. Sogar ein freilaufendes Faultier und ein Waschbär sind uns begegnet.

am 13. Februar heißt es Abschied nehmen von Dieter und Jürgen. Für sie geht es wieder zurück ins kalte Deutschland. Für die Seaside und Crew wird es am 15. Februar weiter gehen. Um 11 Uhr Ortszeit ist der Start für Leg 3 nach Galapagos.