Meine neue Crew: Jil, Niklas und Jonas kommen deutlich verspätet, erst gegen 02:00 Uhr, in der Marina an. Nach einem nächtlichen Rundgang durch die Marina Benalmadena und einem Absacker in einer der Bars liegen wir um 4:00 Uhr in der Koje.
Einige Stunden später geht es los in Richtung Gibraltar. Eine kalte Atlantikströmung von nur 22 Grad sorgt für trübes und kühles Wetter auf der ersten Fahrt.
Vor Gibraltar liegen dutzend dicker Pötte und bunkern billigen Treibstoff. Dies machen wir dann auch noch. Vor der Einklarierung in die Marina Ocean Village fahren wir die Bunkerstation an.
Die Tanks der Seaside werden mit Diesel zu einem Literpreis von ca. 60 Cent gefüllt.

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Jilli möchte unbedingt auf den Affenfelsen, den wir dann auch noch zeitig mit der Gondel erreichen….

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Unser Liegeplatz liegt einerseits unmittelbar neben der Start- und Landebahn des Flughafen, anderseits neben einem Passagierschiff, welches dort fest verankert ist und ein Casino, ein Hotel, Restaurants und Bars beherbergt. Vom  Land schallt die Livemusik einer Band zur Seaside. Und so zieht es sich weiter durch das ganze Ocean Village: Casinos, Bars, viel Licht und sehr englisch …
Nur drei Tage später findet dort im 100 m entfernten Stadion ein internationales Musikfestival statt. Aber würden wir bis dahin bleiben, würde wohl Niklas seine Klausuren nicht mehr schaffen….

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….also geht es am nächsten Morgen zeitig mit ablaufenden Hochwasser los.

Unser nächstes Etappenziel ist die Marina von Porto Santo (eine der portugiesischen Madeira-Inseln). 575 sm ( ca. 1.070 km) freier Atlantik liegen voraus.
Die Überfahrt klappt dank einer guter Wettervorhersage, die bis auf für uns ungünstigen Abweichungen bei der Windrichtung, auch der Realität entsprach, relativ gut. D.h. zunächst bei Flaute Gibraltar verlassen und durch die Meerenge motoren, dann hart am Nordwest-Wind durch die erste Nacht segeln um dann in der zweiten Nacht bei Halbwind um die 20kn mit 9,5kn bis 11,5kn Speed (2. Reff im Groß und Genua mit 2. Reffstufe) lautloß und mit wenig Schiffsbewegung entlang der Wellen zu Segeln. Der Wind wurde dann ständig achterlicher, so daß wir die restlichen Meilen den Code 0 einsetzten. Nach drei Tagen und 4,5 Std. haben wir die Marina von Porto Santo erreicht.
Der Wachwechsel und das Bordleben klappten prima. Meine Crew stellte sich jeweils den Handywecker und erschien pünktlich zum Wachwechsel. Sie kümmerten sich um Essen und Pantry …
Unterwegs schnappte plötzlich ein riesiger Blauer Marlin ( ca. 150 -200 kg, 2-3 m lang) nach unserem kleinen Angelköder, sprang zwei Mal hoch aus dem Wasser und verschwand samt Köder. Mit einem neuen Köder dauerte es nur 10 Minuten bis ein weiterer schlanker, ca, 1,5 m langer Fisch, wahrscheinlich ein Barracuda, einhackte, einmal hoch aus dem Wasser sprang, um sich dann wieder vom Hacken zu lösen und zu verschwinden.
Wir fingen schließlich einen kleinen Bonito und genossen anschließend den frischen Fisch. Die ebenfalls relativ kleine Goldmakrele lieferte uns eine weitere kulinarische Abwechslung und schmeckte hervorragend.

 

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Die Delphine boten uns stets ein besonderes Schauspiel. Sie kommen, nachdem sie die Seaside bemerkten, zu Dutzenden von weit her, mit hohen Sprüngen angeschwommen. Dann drängeln sie sich meistens unter die Bugwelle, drehen sich etwas und beobachten uns und die Seaside. Nur auf den Fotos kann man auch das Jagdverhalten erkennen. Der kleine Fisch ist dem hoch-springenden Delphin wohl wieder abhanden gekommen….

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Ankunft und Abfahrt von Porto Santo:

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Von Porto Santo zur Hauptinsel Madeira sind es für uns nur ca. 30 sm. Aber unterwegs passieren wir einige Begleitschiffe verrückter Extremsportler. Diese schwimmen einmal im Jahr diese Distanz bei jetzt rauhen Bedingungen ( West 4, Welle: kurz und steil mit 0,7 m) .
Um 16:00 Uhr laufen wir in die sehr schöne Marina Quinta do Lore ein. Die Schwimmer erreichen dieses Ziel dann erst gegen 22.00 Uhr. Diesmal gab es keine Haiattacke.
Davon blieben auch wir verschont, nachdem meine junge Crew zunächst theoretisch und dann praktisch die Taucheinweisung im Pool erhielt um dann anschließend einen freien Tauchgang vor der Marina in 12 m Tiefe zu unternehmen.

 

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Madeira zeigte sich leider nicht von ihrer schönsten Seite. Es regnete fast ununterbrochen. Trotzdem waren es tolle Ausflüge und das Angebot an exotischer Früchte ist beeindruckend.
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Die rund 300 sm von Madeira nach Las Palmas haben wir mit einem Zwischenstopp auf der Insel Grande Salvagem absolviert, damit wir nicht Nachts sondern am Vormittag in Las Palmas eintreffen.

Es verbleiben uns hier nun 3 Tage um die Insel und deren Nachtleben zu erkunden. 
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Am 13.09.2015 machen wir klar Schiff und fliegen zurück nach Hannover.

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Törn: 31.08. – 13.09.2015
Crew: Torsten, Jil, Niklas, Jonas
Meilen: 951 sm

Der nächste Abschnitt ihrer Reise führt die Seaside dann weiter mit der ARC über den Atlantik bis nach St. Lucia in die Karibik.