Auf neuen Wegen – daran machen wir fünf uns am 23.7. per Flug von Hannover nach Catania. Stefanie, Lydia, Stefan, Klaus und ich werden von Torsten und Peter am Flughafen abgeholt. Da die beiden bereits Proviant und Getränke für die neue Crew der Seaside eingekauft haben, ist der Leihwagen aber bereits so voll, dass leider nur noch ich ein Plätzchen auf dem Rücksitz habe. Die anderen fahren per Taxi – und einer sehr rasanten Fahrt – von Catania nach Syracuse. Dort hat Torsten mir Fritz, Bettina und Peter einen Platz für die Seaside im Hafen ergattert. Wir werden sehr nett begrüßt und der Willkommenstrunk schmeckt wie immer prima. Am Abend hat Torsten bereits für uns neun einen Tisch in einem schönen Restaurant reserviert. Das Essen schmeckt köstlich und diverse Weißweinflaschen werden so ganz nebenbei schnell geleert

.

Syracuse ist eine sehr schöne und alte Stadt an der Ostküste Siziliens. Die Geschichte dieser Stadt beginnt bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. Sie entwickelte sich zu einer der mächtigsten Städte des antiken Siziliens. Seit 2005 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe, unter anderem wegen der vielen archäologischen Fundstätten und Bauten.


Auch den nächsten Tag verbringen wir noch alle gemeinsam, um am Mittwoch von Syracuse nach Malta zu segeln. Die Überfahrt ist ruhig und wir können auch Segel setzen. Der Inselstaat Malta liegt zwischen Sizilien und Nordafrika und ist für seine vielen historischen Stätte bekannt. Viele Kulturen haben ihre Spuren dort hinterlassen: Römer, Mauren, Johanniterorden, Franzosen und Briten – um nur einige zu nennen. Die Hauptstadt Valletta wird im 16. Jhr. vom römisch-katholischen Johanniterorden gegründet. Wir finden im Hafen der Hauptstadt Valletta einen schönen Platz für die Seaside.

Wir fahren am nächsten Tag vom Hafen mit dem Bus in die Altstadt und schlendern durch die netten Gassen. Viele Kirchen und imposante Bauten gibt es zu bestaunen – viel zu viel für einen Tag. Während Torsten und ich mit dem Bus zum ehemaligen Fischerort Marsaxlokk mit seinen bunten Fischerbooten weiterfahren und dort ein köstliches Mittagsmahl zu uns nehmen (ein Tipp von unserem Wein-Freund Hartmut) bummeln die anderen weiter durch die Altstadt. Am späten Nachmittag wollte ich eigentlich noch gerne die St. John‘s Co-Cathedral besuchen. Leider war diese um 17.30 Uhr schon geschlossen.

Von Malta führt uns unser Törn nochmals nach Sizilien, diesmal an die Süd-West-Küste. Bevor wir dort jedoch den Hafen erreichen, überrascht uns kurz vorher ein starker Seenebel. Wer dies noch nicht erlebt hat kann sich gar nicht vorstellen, wie unheimlich die Fahrt durch einen dicken Nebel-Schleier sein kann. Aus allen Richtungen kamen - mehr oder weniger nah - die Hupsignale von den anderen Schiffen. Zum Glück schipperten wir gut durch dieses Wetterereignis und wurden von den Marineros direkt vor der Hafeneinfahrt im Schlauchboot empfangen und sicher an unseren Liegeplatz im Hafen von Licata gelotst.

Von Licata aus geht es am nächsten Tag weiter zur Insel Marettimo. Diese liegt weiter westlich vor Sizilien und ist die zweitgrößte und abgelegenste der Ägadischen Inseln.

Von dort geht unsere erste Nachtfahrt Richtung Sardinien.

Torsten setzt vorsichtshalber die Angel ein. Wir halten Nachtwache und wechseln immer nach 2,5 Stunden. Die Zeit vergeht schnell und es ist sehr schön aus der Abendsonne in die Nacht und wieder in die Morgensonne zu segeln. Und am frühen Morgen surrt die Leine – wir haben einen schönen großen Thunfisch an der Angel. Er misst 80 cm und wird sogleich von Torsten fachgerecht zerlegt und eingefroren. Das Fischchen versorgt uns vorzüglich mit Thunfischsteaks, Thuna-Tatar und Thuna-Carpaccio die nächsten Tage.

Wir finden in der Bucht von Campulongu einen schönen Ankerplatz und müssen alle noch ein wenig Schlaf nachholen. Der Tag vergeht mit basteln, kochen, schwimmen und rumplanschen im azurblauen Wasser. Die wunderbaren Sandstrände dort gehören zu den weniger bekannten in der Umgebung von Villasimius. Von hier aus geht es weiter in die Bucht von Pula. Hier bleiben wir zwei Nächte und verbringen den zweiten Abend an der netten trubeligen Strandbar mit Livemusik, leckerem Essen und viel Weißwein.

Und weiter geht es: diesmal segeln wir zur niedlichen kleinen Insel San Pietro. Dieses Inselchen liegt westlich vor Sardinien. Am Abend kocht Stefan köstliche Pasta mit Thunfisch und Tomatensoße. Von San Pietro geht es zum Hauptort (und der einzig bewohnte Ort der Insel) Carloforte. Hier gibt es einen kleinen Stadthafen in dem wir einen super Logenplatz bekommen. Das Städtchen ist sehr niedlich und die Marina bestens organisiert. Der Logenplatz macht sich am Samstagabend besonders gut: Livemusik von der Bar gegenüber – und wir haben bis 01.30 Uhr beste Sicht und super guten Sound – alles im Achterdeck der Seaside.


Am nächsten Tag gibt es einen weiteren langen Törn. Die Nachtfahrt (diesmal leider mit weniger Mond) geht von Carloforte nach Menorca. Die kleine Schwester von Mallorca kenne ich noch nicht und bin gespannt, wie es dort ausschaut. Auch dieses Mal ist uns Neptun hold: wir fangen wieder ein Prachtexemplar von Thunfisch mit einem vollen Meter Länge. Auch dieses Kerlchen wird uns wieder bestens munden - und der nächsten Crew sicherlich auch noch.


Am Dienstag kommt Charly aus Hamburg zu uns. Charly wird Torsten auch auf der diesjährigen ARC in die Karibik begleiten und sich jetzt schon mal etwas mit der Seaside vertraut machen. Am Mittwoch geht es dann zur Hauptstadt Mahon. Hier hat Torsten nach längerem Hin- und Her einen Liegeplatz im Hafen bekommen. Dort wird nochmals Proviant, Wasser und Diesel aufgenommen, damit die nächste Crew gut ausgestattet in See stechen kann.

Am Donnerstag erscheinen für die U30 Fahrt Nick, Patrick und Oskar aus Hannover. Für Stefanie, Lydia, Stefan, Klaus und mich geht der Törn hier leider zu Ende. Ich möchte mich hiermit für die immer sehr tatkräftige Unterstützung in Kombüse und Co bei allen Mitseglern ganz herzlich bedanken.



Wir wünschen der nächsten Crew immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel – und viel Spaß und gute Laune.