Es ist vollbracht !

Toll, unsere Vorfreude, die Spannung über das Ungewisse , was hätte alles passieren können, wie gefährliche Kollisionen mit Walen oder Treibgut oder Ruderbruch, Mastverlust ... alles ist Geschichte - wir sind angekommen. Wir sind in der Karibik.

Was für eine tolle Überfahrt: Schnell - sicher -locker - fast entspannt - spaßig ...

In Daten:

  • 15 Tage, 1 Stunde und 19 Minuten hat unsere Atlantiküberquerung gedauert.
  • In dieser Zeit sind wir ausschließlich gesegelt und haben nicht unseren Motor benutzt.
  • Die gesegelte Strecke betrug 2.988 sm ( 5.534 km ). Die direkte Entfernung von Las Palmas nach Saint Lucia beträgt 2.660 sm. Damit beträgt die Abweichung vom direkten Weg nach Saint Lucia 328 sm. Diese zusätzlichen Meilen sind wir gesegelt um stets im für uns optimalen Passatwind zu segeln und um die optimalen Windeinfallswinkel zu unserer Segelstellung zu nutzen. Pro Tag konnten wir so im Durchschnitt 198,5 sm zurück legen, was einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 8,3 kn entspricht.
  • Der Generator an Bord hat uns über insgesamt 63,8 Stunden mit Strom versorgt um die Batterien aufzuladen, das Induktionsfeld, den Watermaker und die Spülmaschinen zu betreiben.
  • Vier MahiMahi konnten wir mit unserem Angelköder überreden und fangen. Einer davon hat sich beim Einholen befreit und macht weiterhin den Atlantik unsicher. Auch ein Wahoo fand den Weg in unsere Bordpfanne - eine Premiere !
  • Unser derzeitiges Ergebnis unter den 173 Yachten: 19 er Platz über alle Jachten, 10 er Platz über alle Cruising-Yachten und 2 er Platz in unserer Gruppe Cruising Class B. Dieses kann sich allerdings noch verändern, da da noch gefahrene Motorstunden und die Handikaps der unterschiedlichen Yachten verrechnet werden.


Wir sind zufrieden und wir waren gut - ein tolles Ergebnis !


Und so sehen die Tracks aller teilnehmenden Boote aus. Die Seaside ist auf dem folgenden Bild kurz vorm Ziel und etwas kräftiger dargestellt (gelb mit weißem Rand):

Marcus hat sich zu einem ausdauernden Steuermann gemausert. Er fährt ja auch gerne große schwere Autos. Da gibt es schon gewisse Parallelen.

Charly hat sein Reich eher unter Deck und navigiert, rechnet, zeichnet, funkt in der täglichen SSB-Funkrunde, ruft bis zu vier Mal täglich das Wetter ab und gibt den Kurs der Seaside vor.

Uwe hat beim Ruder gehen selbst aufgelegte Sprachpausen - Sauberes und kursgerichtetes Steuern erfordert halt höchste Konzentration.

Bei ruhigeren Seeverhältnissen darf dann auch mal der Autopilot steuern. Das gilt auch für die Nacht bis zum Sonnenaufgang. Die Nächte waren durch die Neumond-Phase pechschwarz. Schlafende Crewmitglieder erschienen dann regelmäßig erst wieder mit der Morgendämmerung ...

So verging ein Tag nach dem anderen ......

bis .... zu unserem Bergfest. Endlich nicht mehr nur Wasser trinken. Die Mitte des Atlantiks haben wir zünftig mit zwei Flaschen leckeren spanischen Cava gefeiert.

Nachdem wir die vollen Kühlschränke und das Gefrierfach etwas leer gefuttert hatten, wurde auch geangelt. Wahoo und Goldmakrele (MahiMahi) landeten in der Seasidepfanne und anschließend auf den Crewtellern.

In der bordeigenen Backstube hat Marcus an jedem zweiten Tag unterschiedliche Brotspezialitäten gebacken. Charly´s Spezialität: Risotto.

Wir hatten Glück mit der Ankunftszeit auf Saint Lucia. Nicht in stockfinsterer Nacht, sondern bei schönstem Sonnenschein und einer ordentlichen Brise konnten wir die Halbinsel Pigeon Island und den vorgelagerten Fels, der an einen Großen Fisch oder Wal erinnert, umrunden. Hier wurden wir schon vom Fotografen der ARC erwartet. Tim Wright kreiste dort frei stehend, mit seinem Schlauchboot um uns herum und fotografierte die Seaside aus verschiedenen Perspektiven. Vielen Dank dafür !


Der Anleger klappte super - genauso wie der erste Rumpunsch uns geschmeckt hat.

Unser Geburtstagskind Marcus erhielt von uns eine Urkunde zur erfolgreichen Atlantiküberquerung und ein Meilenbuch.

Maren von der Nica wurde feierlich Ihr Thermomix zurückgegeben. Dieser wurde von der Seaside transportiert, damit dieses schwere Gerät nicht den leichten Carbonflitzer, Nica, verlangsamt.

Dieses Palmengefährt ist übrigens ein Obst - und Gemüsefachgeschäft.


Für die notwendige Bootspflege und die Behebung der diversen kleineren Schäden benötigten wir so einige Tage. In der Rodneybay Marina wurde die Genua, der Code0 und die Persennig vom Großsegel vom fleißigen Segelmacher repariert. In Martinique konnten wir Ersatzteile für die verbogene Spischiene und den defekten Rollenkasten des Kutterfalls erwerben. Für die Montage hatte der Rigger allerdings keine Zeit. Also selbst reparieren und mit reichlich Werkzeug in den Mast. Die meisten Boote hatten, wie wir nur kleine Maleschen. Aber es gab auch Ausnahmen ....



Viele Grüße von der Seaside


Torsten