Kolumbien - das freundliche Land mit verschiedenen Gesichtern


Es gibt genau einen Grund, warum wir uns mit der Blog - Schreiberei so rar machen: Wir genießen das Leben! Es gibt hier einfach so viel zu erleben; es ist wie ein Sog von Aktivitäten:


Unser Ankommen hat phantastisch geklappt. Abends um 22:30 wurden wir von den Marine Mitarbeitern und den Yellow Shirts der World ARC empfangen. Ein toller Service, der in der windigen Marina eine große Unterstützung ist. „Welcome in Santa Marta!“ Torsten strahlt über’s ganze Gesicht. Die ersten 800 Meilen sind geschafft. Kurz nehmen wir uns in den Arm… jipp - wir sind alle froh, dass wir solch eine gute Zeit hatten. Denn nichts ist Selbstverständlich. Weder, dass alles am Boot hält, noch dass es zwischen der Mannschaft klappt. Man ist gefangen in einem kleinen Boot, egal wir groß es tatsächlich ist. Da sollte es miteinander klappen, ansonsten kann die Zeit echt richtig lang und zäh werden.

In der beschwingten Ankommenseuphorie packen wir gekühltes Bier in die Tasche und gehen rüber zum anderen Steg, um Maren und Gorm von der SY NICA zu begrüßen, die rund 30 Minuten nach uns ins Ziel kamen. Alle waren wir froh, dass wir die letzten Meilen mit bis zu 40 Knoten Wind heil überstanden hatten. Irgendwann fallen wir in die Koje… das Abenteuer Santa Marta kann beginnen.


Frisch motiviert und gut ausgeschlafen starten wir den nächsten Tag mit der Pflege der Seaside. Torsten verteilt die Aufgaben und geht mit der Tasche unterm Arm zur Immigration… das Privileg des Käpten’s… Als er nach rund einer Stunde zurückkommt und uns die Schläuche wegräumen sieht, kommentiert er das mit dem Satz „Was denn, seid Ihr schon fertig?“ Und schon werden neue Aufgaben verteilt. Felix wird mit Kopflampe in die Ankerlast geschickt… am Vorstag muss auch etwas repariert werden.




Am Nachmittag hat die WORLD ARC eine kleine Stadtrundfahrt mit einem Besuch im Goldmuseum und der Wirkungsstätte von Simon Bolivar, der hier am 17.Dezember 1830 verstorben ist, organisiert. Bolivar hat die Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Kolonialherrschaft geführt und wird hoch geehrt.


Der Baustil in der Innenstadt lässt die spanische Zeit wieder erwachen. Wie zu unserem ersten Besuch 2015 nimmt uns das Temperament und das Leben in den alten Gassen in seinen Bann.



Doch bei allem freudigem Leben ist unübersehbar, dass es auch andere Seiten und ein anderes Leben in dieser Stadt gibt. Abends betteln die Kinder, die Flüchtlinge aus Venezuela bitte mit ihren Kindern auf dem Arm um Spenden und ganz ehrlich - wir sind sehr verunsichert, wie wir damit umgehen sollen. Wir sitzen als reiche Europäer an den Tischen und freuen uns über die günstigen Preise in den Restaurants und wissen genau, dass es vielen Menschen endlos schlechter geht.

Ein Blick aus dem Bus am nächsten Tag zum … Beach, wo die World ARC ein Barbecue organisiert hat, zeigt uns das komplett andere Gesicht dieser Stadt.


Den allerbesten Ausflug haben wir gemeinsam mit der Nica Crew am Sonntag in das Naturparadies Taironaka unternommen. Mit dem besten Reiseguide, den es überhaupt geben kann, starten wir morgens um 08:00 Uhr und tauchen nach 2 Stunden Fahrtzeit in einen tropischen Regenwald ein, wie wir ihn uns immer vorgestellt haben. Wir wandern mit unserem Guide Alex durch den Regenwald und besuchen per Boot ein kleines paradiesisches Hotel (kleine versteckte Hütten). Von hier aus geht es in dicken Reifenschläuchen auf dem Fluss Don Diego Flussabwärts Richtung karibische See. Ist das ein Spaß und ein volles Aufsaugen der Dschungelnatur. In der Ferne sehen wir in 5.700 Meter Höhe die verschneiten Gipfel der Berge und hier schwimmen wir wie Schildkröten auf dem Rücken zwischen den Bäumen des Regenwaldes auf deren Stämmen rote Brüllaffen ihre artistischen Kunststücke vollführen. Vorbei geht es an den Badestellen der Bewohner, die hier ihren Sonntag verbringen. Tolles verrücktes Leben!! Die letzten Meter werden wir von dem uns begleitenden Boot an einer langen Leine gezogen… bis der Fluss in den Atlantik mündet. Ein echt tolles Erlebnis! Nach einem köstlichen fremdländischen Lunch verschlafen wir unsere Rückfahrt nach Santa Marta im Bus. Solch ein Urlaubstag kann anstrengend sein!

Am Montag teilt sich unsere Crew. Da wir bereits 2015 die Kaffeeplantage …. besucht haben, entschließen wir uns an einer „Vogel watching“ Tour in 2.200 Meter Höhe teilzunehmen. Zwar sind wir keine ausgemachten Vogelfreunde, aber das Erleben der Natur in dieser Höhe ist ein phantastisches Erlebnis… wenn man von sechs (!) Stunden Autofahrt in völlig unwegsamen Gelände absieht.

Torsten besucht die Kaffeeplantage …, die von einem deutschen Ehepaar geführt wurde. Leider ist der Ehemann im vergangenen Jahr verstorben. Die museal anmutenden Maschinen versetzen die Besucher in eine andere Zeit.

Felix zeigt der ganzen Organisation die „kalte Schulter“ und macht sich per Bus los, um Land und Leute kennenzulernen.



Am Abend treffen wir uns zum Sundowner und sind uns einig, dass solche ein Landaufenthalt echt anstrengend ist.

Der heutige Tag (Dienstag) ist voll gefüllt mit Vorbereitungen für den morgigen Start. Allerdings wird aktuell von der Organisation der World ARC überlegt, ob der Start nicht um einen Tag aufgrund von Starkwind verschoben werden sollte. Schade, echt schade, verkürzt es uns unsere Zeit in den San Blas Inseln.

Um 19:00 Uhr gehts dann zur Preisverleihung ... Der 2. Platz in unserer Gruppe ist sicher.